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Autobiographische Selbstreflexionen haben einige Fragmente über den Urheber (im Folgenden: “der Verf.”) der Texte, Töne und Fotos auf dieser Seite zu Tage gefördert.

Kindheit & Adoleszenz
Geboren 1982 in der Nähe von Stenkelfeld (Norddeutschland) kannte er die ersten 16 Jahre seines politischen Lebens nur folgenden Dreiklang: “Die Nachrichten – Bonn – Bundeskanzlerkohl”. Nach abgeschlossenem Studium der Geschichtswissenschaft und genauer ereignishistorischer Forschung konnte er zu seiner Beruhigung feststellen, dass er lange Zeit auf eine Lebenslüge hereingefallen war: Er war gar kein Kind der “geistig-moralischen Wende”, sondern, da Ende August, noch in ein sozialliberales Deutschland hineingeboren – Fußnote: Wenn auch in die Endphase der schmidtschen Regierungskrise.

Der Verf. absolvierte die übliche Schullaufbahn in Göttingen, verließ die Stadt aber nach dem Abitur, was später zu großem Unverständnis all jener führen sollte, die Göttingen für eine beachtliche Universitätsstadt halten. Zur Rechtfertigung seines späteren Daseins als Bafög-Empfänger diente er dem Staat für (damals noch) 10 Monate im Rahmen einer zivilen Tätigkeit in Bremen.

Viel zu früh und völlig unerwartet – im Sommer 2007 – verließ ihn nach kurzer, schwerer Bestürzung sein 25. Lebensjahr. Die Feier fand im engsten Familienkreis statt, wir bitten von Blumengebinden und der Benutzung des Begriffs “Vierteljahrhundert” abzusehen. Der nächste Schicksalsschlag folgte knapp 370 Tage später: Mit einem Schlag verlor er so ziemlich alle Privilegien der Jugend (Familienversicherung, carte douzevingtcinq).

Studium
Nachdem er bereits in der 10. Klasse (Geschichtsklausur, Thema Nationalsozialismus) historisches Fingerspitzengefühl sowie einen innovativen Forschergeist bewiesen hatte (“Was bedeutet die Abkürzung KdF?” – “Kampf dem Führer”), begann er 2003 ein Studium diverser geisteswissenschaftlicher Fächer an der – was auch sonst: Technischen – Universität Dresden. Nach und nach stellte er fest, dass diese ihren Namen zurecht trägt und alles, was mit zielloser Magisterstudiererei zu tun hat über kurz oder lang abschaffen will.

2005 besuchte er einige Tage einen Freund an der Universität Cambridge; dies war für die Verleihung eines akademischen Grades leider nicht ausreichend.

Ebenfalls 2005 setzte er sein Studium an der Universität Freiburg fort. Statt “Technische” stand nun “Albert-Ludwigs” im Vordergrund. Abgesehen von erfreulichen Erfahrungen am Historischen Seminar stellte er hier fest, dass die Uni Freiburg vor allem vom Ruhm vergangener Jahre und vom schönen Wetter lebt; an seiner Begeisterung am Fahrradfahren, seinem Desinteresse am Backgammon und seiner nur oberflächlichen Kenntnis des Tanztheater hat die Episode im Breisgau trotz anderslautender Vorurteile wenig geändert.

2006 erreichte der Verf. dank einer frühkindlichen Frankophilität sowie mit mehr Glück als Verstand die Aufnahme an einer französischen Elitehochschule. Bedeutend größere Hürden waren zur Aufnahme in ein Wohnheim zu überwinden, das sich gern als besseres Goetheinstitut gerieren würde, letztlich aber die typischen Interessenschwerpunkte im Geiste des Erasmus vertritt: Bewusstseinserweiterung und Bekanntschaftsvertiefung. Bei offiziellen Anlässen behauptete der Verf. stets, Abschlussarbeiten vorzubereiten; nennenswerte Erfolge auf diesem Gebiet waren lange Zeit nicht vorzuweisen. Stattdessen überhäufte er das ohnehin gut gefüllte Internet von Zeit zu Zeit mit Fotos und Texten, die von mangelnden akademischen Erfolgen ablenken sollten.

2007 beschloss er, das von ihm bisher stets verfluchte neue BA-MA-Studiensystem schamlos auszunutzen, einen Master-Abschluss in Paris abzulegen und damit sogar den alten deutschen Magisterabschluss einzusparen (sowie die baden-württembergischen Studiengebühren). Ähnlich opportunistisch ärgerte er sich 2008 als Mitarbeiter einer hessischen Universität über die Abschaffung der Studiengebühren. Nun wohnhaft im Schmelztiegel hessischer SPD-Zersetzung hatte er sowohl mit dem knapp südlich beheimateten Seeheimer Kreis als auch der im Nebenzimmer abonnierten “Jungle World” anfängliche Berührungsängste. Dass er dennoch und ausgerechnet im Sommer 2010 der SPD beitrat, war vor allem eine nächtliche Laune und der Wunsch, einer Partei anzugehören, für die innere Zerstrittenheit Pluralität Programmcharakter besitzt, statt den selbstzufriedenen grünen Gutmenschen im Erfolgsrausch ein weiteres Mitglied hinzuzufügen. Mit klammheimlicher Freude begrüßte er dennoch im Frühjahr 2011, dass seine neue Heimat sich in die Reihe der Großstädte mit grünem Oberbürgermeister begab, sodass diese selbsternannte “Wissenschaftsstadt” fortan nicht mehr nur für ihre Mediokrität und ihren abscheulichen Namen bekannt sein dürfte.

Berufstätigkeit
Nach einer vielversprechenden Karriere bei der Schülerzeitung zog sich der Verf. zunächst aus dem journalistischen Geschäft zurück, da nach dem Abitur die erwartete Berufung als Chefredakteur der “Zeit” ausblieb. Später schrieb er für ein den Umständen entsprechendes Zeilenhonorar für die Sächsische Zeitung. Aufgrund weiterhin ausbleibender Rufe nahm er sich hin und wieder vor, sich bei Gelegenheit für Praktika und Tätigkeiten als freier Mitarbeiter zu bewerben (taz, arte, Badische Zeitung).

Im Dezember 2006 feierte er seine erste Veröffentlichung bei Spiegel Online (Text und Foto), die jedoch noch auf ihre Anerkennung in der Fachwelt als die Meisterreportage des 21. Jahrhunderts wartet.

2007 stand er als Wehrmachtssoldat untersten Dienstgrads (Kommandant: Moritz Bleibtreu) als Statist vor der Kamera und bekam Geld dafür, Julie Depardieu bei einer Stripszene zu applaudieren. Der sehr teuer produzierte Film “Les femmes de l’ombre” kam 2008 in die französischen Kinos; mehr auf Action als auf Inhalte bedacht wurde der als “historischer Film” produzierte und aufwändig beworbene Streifen von Regisseur Jean-Paul Salomé vor allem zu einem historischen Flop. Le Monde schrieb, es seien zwei Bücher zum gleichen Thema erschienen – man solle lieber die lesen.

Als Angehöriger der Generation Praktikum war der Verf. im Herbst 2007 in einer wissenschaftlichen Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Paris tätig. Er machte dort gute Fortschritte in Microsoft Word und Excel; eine Einweisung in die Bedienung der Kaffee-Maschine fand nicht statt.

Über die laufende Tätigkeit des Verf. im Rahmen einer wissenschaftlichen Redaktion und eines Lehrauftrags sind die verfügbaren Quellen eher dürftig. Archivrechtliche Sperrfristen verhindern weitere Forschungen zu aktuellen personenbezogenen Themen. Die vorliegende autobiographische Studie bleibt somit zu gegebener Zeit zu ergänzen.

Publikationen

  • www.berichtenswert.de
  • Master-Arbeit (NS, Goebbels, Propaganda und so weiter, Paris 2008)
  • Diverse Hausarbeiten (unveröffentlicht)
  • Zahlreiche Fotos und Artikel-Auszüge bei Wikimedia
  • dies und das (hier und da)

Forschungsschwerpunkte

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