Fahrn, fahrn, fahrn
Seit dem Leber-Plan 1967 hat sich ja zum Glück so vieles geändert, der Deutsche (und die Deutsche) haben sich zu postmodernen, postmaterialistischen und klimabewussten Menschen weiterentwickelt, die alle ökologischen Vorteile des Schienenverkehrs zu schätzen wissen und die sich stets die immensen externalisierten Kosten des Individualverkehrs bewusst machen. – Und natürlich nur noch spritsparende SUVs kaufen, um zum Einkaufsbummel in die Innenstadt zu fahren.
“Die DB ist sich bewußt, daß der ständig zunehmende Wettbewerb dazu zwingt, die Attraktivität ihres Reisezugverkehrs weiterhin zu steigern. Dabei darf nicht übersehen werden, daß die arteigenen Vorteile des Individualverkehrs (zeitliche und örtliche Ungebundenheit), vor allem aber die außerökonomischen Faktoren (Freude am Motor, sportlicher Ehrgeiz, Prestigedenken), die für viele Autofahrer entscheidende Bedeutung haben, durch keine Leistungssteigerungen der DB kompensiert werden können.” (1968)
Q.e.d.
Quelle: Bericht des Vorstandes der Deutschen Bundesbahn zum Verkehrspolitischen Programm für die Jahre 1968 bis 1972, 14.3.1968, Bundesarchiv Koblenz, B108/22303; Hervorhebungen: berichtenswert.de
Or, das ist aber ein klasse Zitat! Da hab ich auch eins: “Wir haben, so glaube ich, durch unseren Straßenbau neue Erlebniswerte für unsere Stadt geschaffen. Dabei bedienten wir uns nicht der konventionellen und traditionellen Formen repräsentativer Achsen, Dominanten und Plätze, sondern nutzten das neue Moment des dynamischen Erlebens, das der moderne Verkehr vermittelt.”
Verrätst Du auch die Quelle, wenn wir hier schon so von Historiker M.A. zu M.A. korrespondieren?